Sunday, January 19, 2014

At Photobastei in Zürich

Romano Zerbini, known around Zürich for his keen eye when it comes to photography and his tireless pursue of projects promoting the medium and its artists, has managed to secure seven floors of a high-rise building to temporarily use as an exhibition space for photography between January and August of 2014, named Photobastei. I have been invited by Romano to show two works on the 5th floor: a slide projection of Critical Distance (2008-2013) as well as White Works (2007) from my mixed messages series. The well attended opening was last Thursday with Paolo Pelligrin as the main attraction. My work will be on view through February 2nd, 2014. Here the accompanying text (in German only): 

Critical Distance ist ein umfangreiches Projekt zum Thema "Heimat", dem Blochwitz seit gut 6 Jahren nachgeht und das von Beginn an simultan als Buch und als Fotoinstallation konzipiert war. Er verarbeitet darin in Bild-Text-Kombinationen durch Aussage, Gegenüberstellung, Interpretation und Übersetzung, dass es das Land seiner Jugend und Kindheit, die DDR, seit fast 25 Jahre nicht mehr gibt, dass er zwischenzeitlich länger in den Vereinigten Staaten gelebt hat als im vereinigten Deutschland, und dass er nun sozusagen auf neutralem Boden in der Schweiz wohnt. Heimat ist also (nicht nur) für ihn immer vorort und doch anderswo - und uns damit nur einen Schritt näher als die Utopie. Das macht die Fotografie auch zum idealen Medium für ein solches Langzeitprojekt. Die hier gezeigte halbstündige Bildprojektion lehnt sich stark an das Buchformat zu Critical Distance an und durchläuft über die oben genannten drei Stationen/Kapitel einen Erkenntnisprozess, der der Suche nach Heimat, frei nach Ernst Bloch, einen katalysatorischen Effekt für radikal-emanzipatorische Veränderung zuspricht.

During the opening on January 16th, 2014.

White Works (2007) stammt aus der Serie mixed messages und nimmt unsere noch immer zutiefst chauvinistische Kultur und die ihr zugrunde liegenden Wirtschaft ins Visier. Die Fotografien aus dieser Serie entstanden alle in New York, sind aber in Ihrer Aussage auf den gesamten Westen und gerade auch die Schweiz übertragbar. In der rasterförmigen Anordnung aus 25 Einzelaufnahmen, versucht Blochwitz in gewählt komplexer Bildsprache und –montage herauszuarbeiten, dass in unserer Gesellschaft noch immer vorsätzlich klassifiziert wird, wer was arbeitet, wer überhaupt arbeiten darf und wer gar nicht arbeiten muss. Im Englischen auch: white collar, blue collar ... no collar. Wie dabei das Erwirtschaftete verteilt wird, folgt einer ebenso asozialen und zynischen Logik. Harte Arbeit und prekäre Lebensbedingungen bedingen sich leider öfter als sie sich ausschliessen. Und die Sichtbarkeit der Arbeitenden sinkt je mehr man Arbeitsspuren und die Körperlichkeit der Arbeit an der Arbeitsbekleidung ablesen kann bzw. könnte.

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